Der Sonnenaufgang am Uyuni See gleicht einem furiosen Szenarium

Wer den Sonnenaufgang am Salar de Uyuni gesehen hat, der wird dies womöglich als den Höhepunkt seiner Bolivien Rundreise in dieser südamerikanischen Region verbuchen. Denn wenn die Nacht dem Tag weicht, verändert sich das Bild der Landschaft von Minute zu Minute. Mal erscheint der Horizont, als sei hier ein Maler mit einer lila Farbe tätig geworden. Dann wieder leuchtet der salzige See in einem fast himmlischen Rot. Und jene Touristen, die sich sehr früh auf den Weg zu diesem furiosen Szenarium gemacht haben, sollten sich warm einpacken, denn in den Nächten fällt in dieser Höhe das Thermometer schon mal auf minus 25 Grad Celsius.
Der eigentliche Schatz liegt unter der Erde: Das Lithium

Der Salzsee im Südwesten Boliviens ist 135 Kilometer lang und 160 Kilometer breit. 25'000 Tonnen Salz werden Jahr für Jahr aus dem verkrusteten Uyuni gewonnen. Und zwar in mühsamer Handarbeit - fast immer mit einer Hacke. Doch der eigentliche Schatz dieser Region liegt unter dem Salz. Es ist das Leichtmetall Lithium, das man für Batterien oder Handys benötigt. 5,4 Millionen Tonnen sollen hier lagern, aber der Abbau wird Bolivien vermutlich an den Rand der wirtschaftlichen Möglichkeiten bringen. Internationale Grosskonzerne sollen das Problem lösen, obwohl der Grossteil des Geldes im Lande bleiben soll, denn Rohstoffe stehen unter der Kontrolle des Staates.
An der Laguna Colorada verliert der Salzsee seine Eintönigkeit
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Die grandiose Eintönigkeit des Salar de Uyuni wird von den meisten Urlaubern im Rahmen einer Rundreise angesteuert. Der Lohn dieser Visite sind unvergessliche Erinnerungen und Fotos von einer bizarren Natur. Etwas anders sind die Eindrücke, die die Laguna Colorada und die Isla Incahuasi vermitteln. Hier verliert sich das Weiss des Sees und es verändert sich die Farbe in ein blutiges Rot. Es sind Algen, die diesen Prozess bewirken und sie ziehen Flamingos an, die sich hier auf der Suche nach Plankton befinden. Vulkane bilden die Kulisse, und der See dient zuweilen sogar dem bolivianischen Staats-Symphonie-Orchester als Bühne. Für die Einwohner des Landes ist aber der See vor allem eines - ein Touristen-Magnet.